WobWob! presents: J:Kenzo.
Tempa, Artikal Music, London
13.12.2014, Hafenklang
7 Jahre kalter Kaffee: WobWob! feiert Geburtstag
Mit Bassmusik ist das so eine Sache: Einerseits gibt es sie schon ewig, man denke an Reggae, Dub oder Drum-n-Bass. Andererseits wurde der Bass erst Anfang des neuen Jahrtausends so herausgestellt, wie noch nie zuvor.
Damals gab es in London eine kleine Szene junger Produzenten, deren Zentrum der Big Apple Recordstore in Croydon war. Die Musik, die diese Jungs damals produzierten, könnte man am ehesten als instrumentalen Grime bezeichnen. Das Besondere war, dass sich fast alles in einem Subbass-Bereich abspielte, den eine mittelmäßige Anlage nicht wiedergeben kann. Man musste diese Musik im Club erleben, um sie zu begreifen - und da kam die Clubnight FWD>> ins Spiel, die neben dem Big Apple Recordstore zum wichtigsten Treffpunkt dieser Szene wurde.
Auf einer normalen Anlage klang diese Musik, die seit 2002 als "Dubstep" bezeichnet wurde, wie Dub. Schlimmer noch: Wie langweiliger Dub. Ein Redaktionsleiter einer großen, norddeutschen Sendeanstalt bezeichnete diesen Sound deshalb mal als "kalten Kaffee": Das sei nichts anderes als Dub und Dub gäbe es ja schon ewig, das würde hierzulande niemanden interessieren. Das war 2006 und ähnlich ging es vielen Clubbetreibern, die sich nach Anhören von Mixtapes nicht vorstellen konnten, dass Dubstep in ihrem Club funktionieren könnte.
In Hamburg gab es damals zwei Crews, die Dubstep in den Club bringen wollten: nxt.lvl mit Phokus, The Next und MC Urbano sowie Dubstep Garden bestehend aus DJ Deneh und Der Vinylizer. Im Mai 2007 luden sie DJ N-Type in den Foo Club ein. Der Erfolg war überwältigend und bestärkte die fünf darin, sich gemeinsam um einen Ort für Bassmusik in Hamburg zu kümmern.
Zusammen gründeten sie das Projekt WobWob! und starteten im Dezember 2007 mit einer ersten Veranstaltung auf der MS Stubnitz, bevor sie mit dem Hafenklang die bestmögliche Heimat für Bassmusik in Hamburg fanden.
Dort wird seitdem einmal im Monat Bassmusik mit vielen internationalen DJs zelebriert - anfangs natürlich vor allem Dubstep mit Gästen wie Skream, Mala oder Pinch. Inzwischen hat sich die Bassmusik aber weiter aufgefächert, und auch Spielarten wie SlowFast, Footwork oder Jungle finden bei WobWob! ein Zuhause.
Am Samstag, den 13. Dezember feiern die fünf ihren siebten Geburtstag. Als Gast haben sie J:Kenzo eingeladen. Sein erstes Vinyl erschien 2008 mit dem Titel "Tekno Bass". Seitdem hat er auf Labels wie Tempa, Argon oder Exit Musik veröffentlicht, die Einflüsse aus Jungle, Dubstep, Dub und Techno vereint. Und auf seinem eigenen Label Artikal Music ist soeben eine hervorragende Compilation erschienen.
WobWob! presents: J:Kenzo.
Tempa, Artikal Music, LondonSa, 13.12.2014, Hafenklang
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